Eine gewisse Ironie schwingt immer mit, wenn Partien in der Kreisliga als Topspiele deklariert werden. Dennoch lag eine gewisse Spannung in der Luft, als der SSV am vergangenen Sonntag nach Schöneck reiste. Erster gegen Zweiter! Die beiden einzig noch ungeschlagenen Mannschaften im direkten Vergleich! Scouts aus aller Herren Länder am Spielfeldrand!
Die Anwesenden wurden nicht enttäuscht: Das Spiel nahm vom Anpfiff weg fahrt auf: ein in Spielminute sieben von Nico Heise am Reißbrett entworfener Designer-Freistoß wird immer länger und landet schließlich im langen Eck. Keine fünf Minuten später gleicht Stipek nach einer Ecke aus.
In der Folge entwickelt sich eine körperlich geführte, aber nicht unfaire Begegnung, in der wir uns immer wieder durch schnell vorgetragene Angriffe Torabschlüsse erarbeiten konnten. Der VfB zeigte sich indes weniger spielfreudig als erwartet, konnte dafür umso mehr nach Standardsituationen für Torgefahr sorgen. Kurz vor der Pause dann die verdiente Führung für den SSV: Luis Wunderlich setzt stark nach, erobert den Ball und legt mustergültig für Tony Heise auf: 2:1 zur Halbzeit.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs versuchten die Hausherren vermehrt durch lange Diagonalbälle für Gefahr zu sorgen, kamen aber nicht in unmittelbare Tornähe. Einen unserer schnell gespielten Konter konnten wir in Minute 56 durch Zimmermann nutzen und auf 3:1 erhöhen. Im Gegenzug besorgte Keil, der kurz darauf verletzt vom Platz musste (gute Besserung!), den erneuten Anschluss.
Als Wunderlich mit einem sehenswerten Abschluss auf 4:2 erhöhte wähnten wir uns etwas zu sicher. Von Minute 70 bis 80 hatten wir unsere schwächste Phase des Spiels und konnten nur selten für Entlastung sorgen. Zwar ließen wir aus dem Spiel heraus kaum gefährliche Abschlüsse zu, mussten aber wiederum nach zwei Standardsituationen den Ausgleich binnen fünf Minuten hinnehmen.
Das Momentum und damit der psychologische Vorteil lagen zu diesem Zeitpunkt klar auf Seiten der Hausherren, die auf Sieg spielten. Der SSV verlegte sich jedoch nicht auf das Retten des Punktes. Wir versuchten, unsere konditionellen Vorteile zu nutzen und gingen aggressiv in die Zweikämpfe. Lohn der Mühe: Der 5:4 Siegtreffer durch Zimmermann in der Nachspielzeit.
Unterm Strich steht eine körperlich und auch verbal hart umkämpfte Partie, die trotz 8 gelber Karten auch aufgrund eines sehr souverän agierenden Unparteiischen (#Lob) zu keiner Zeit zu eskalieren drohte. Ein in Anbetracht der besseren Spielanlage und deutlich mehr erspielten Torchancen durchaus verdienter Sieg für den SSV.